Flexibel, eigenverantwortlich und selbstgesteuert durch den Arbeitstag gleiten – bei völlig freier Entscheidung, wo, wann und wie die Arbeit erledigt wird. Verheißend glänzende Begriffe wie Freiheit, Autonomie und Selbstverwirklichung erzählen von einer selbstbestimmten Arbeitswelt. Doch hält dieses Versprechen?
Klar ist: Die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit verschwimmen immer mehr.
Subtile Maßnahmen zur Selbstregulierung und Selbstoptimierung der Beschäftigten stehen heute vielfach auf der betrieblichen Tagesordnung. Was den Arbeitnehmer:innen als selbstbestimmte Flexibilität verkauft wird, bedeutet nicht selten: zusätzliche (unbezahlte) Verantwortung, ständige Erreichbarkeit und überbordender Leistungsdruck. Gesetzliche Bestimmungen zum Schutz der Gesundheit der Arbeitnehmer:innen – Stichworte „tägliche Höchstarbeitszeit“ oder „Arbeitnehmer:innen-Schutzbestimmungen“ – werden darüber hinaus oft als bürokratische Last oder als hinderlich bei der Erreichung der eigenen Arbeitsziele wahrgenommen. Deshalb ist es wichtig, diese Entwicklungen – und vor allem, die oft unbewussten Mechanismen dahinter – kritisch zu reflektieren und zu verstehen.