Im Laufe des 20. Jahrhunderts vervielfältigen sich die Möglichkeiten für Familien, ihre Lebensläufe festzuhalten: Sie fotografieren, filmen, bearbeiten und sammeln ihre Erinnerungen. Diese Medien werden vor allem zu festlichen Anlässen gezeigt und sind geprägt von Interaktionen, die die Anwesenden auf spezifische Erinnerungsfiguren verpflichten. Demgegenüber steht die emotionale Herausforderung, Wohnungen verstorbener Angehöriger aufzulösen und deren Sammlungen von Fotos, Filmen und Andenken angemessen zu begegnen. So bewegt sich das Erinnern zwischen Momenten der Verdichtung und der Auflösung und individuelles Erinnern wird gebunden mittels Kommunikation, Medien und Familie.
Klara Löffler, Promotion in Tübingen, Habilitation 2011 in Wien, bis 2023 als ao. Univ.Prof. am Institut für Europäische Ethnologie der Universität Wien. Themen: Freizeit und Tourismus, Theorie und Methoden der Auto/ Biographieforschung und Ethnographie, Erforschung des Mediengebrauchs on und offline.
Der Vortrag und die Diskussion finden auf Deutsch statt.
Die Teilnahme ist kostenlos.