Der Stellenwert der Arbeiterbewegungsgeschichte hat sich in den letzten Jahrzehnten grundlegend geändert. Ende der 1960er Jahre hat ihre Erforschung in Österreich einen großen Aufschwung genommen. Arbeiterbewegungsgeschichte wurde zu einem alternativen Wissenschaftsparadigma, nicht zuletzt aufgrund der Publikationsreihen des Ludwig-Boltzmann-Instituts in Linz, wo auch Hans Hautmann tätig war. In den 1970er und 1980er Jahren griff die Arbeitergeschichte verstärkt Anregungen der Sozialgeschichte auf. Es folgte eine Ausweitung des Themenspektrums hin zur „Geschichte von unten“. Mit der „Wende“ in Osteuropa in den Jahren 1990/91 geriet auch die Geschichtsschreibung der Arbeiterbewegung in die Krise. Seither hat sich der wissenschaftliche Mainstream von der Sozial- zur Neuen Kulturgeschichte verschoben. Heute ist die Arbeitergeschichte weitgehend in der Kulturgeschichte aufgegangen. Das Hautmann-Kolloquium zieht Bilanz und diskutiert Desiderate und Perspektiven.
16:00 Eröffnung
16:15 Univ.-Prof. em. Dr. Helmut Konrad (Universität Graz, Institut für Geschichte):
Zur Geschichtsschreibung der österreichischen Arbeiterbewegung
16:45 Dr.in Veronika Helfert (Central European University): Arbeiterbewegungsgeschichte als Frauen- und Geschlechtergeschichte: Frauen in der österreichischen Rätebewegung
17:15 Dr. Winfried R. Garscha (Dokumentationsarchiv des österreichische Widerstandes): Die ITH als Netzwerk, Drehscheibe und Reflexionsraum
17:45 Dr. Florian Wenninger (Institut für Historische Sozialforschung):
Der 12. November 1918 und die österreichische Revolution. Historiografische und geschichtspolitische Betrachtungen
Moderation: Dr.in Claudia Kuretsidis-Haider (Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes)
Moderation: Dr. Florian Wenninger (IHSF)
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