Die Ära der austrofaschistischen Diktatur ist immer noch ein kontrovers diskutiertes Stück Geschichte. In dieser Publikation wird ein kritischer Blick auf diese Ära geworfen – unabhängig von den Parteiinteressen, die bis heute das Geschichtsbild dieser Zeit prägen.
Dieser im Böhlau Verlag erscheinende Sammelband vereint eine Reihe aktueller Arbeiten renommierter Autor*innen und versteht sich als Beitrag zu einer umfassenden gesellschaftlichen und politischen Analyse von Austrofaschismus und Februarkämpfen 1934. Eine breite Palette verschiedener Forschungsarbeiten zum Thema wird hier präsentiert. Neunzehn Autor*innen aus verschiedenen Fachrichtungen – von den Pionier*innen der Austrofaschismusforschung bis hin zu teilweise bereits preisgekrönten jungen Forscher*innen – eröffnen neben historischen und politikwissenschaftlichen Blickwinkeln auch juristische und kulturelle. Regionale Ereignisse und Rahmenbedingungen werden ebenso berücksichtigt wie internationale bzw. bisher kaum behandelte Aspekte.
Anna Rosenberg vertritt das Bündnis 12. Februar, welches sich für die Etablierung einer antifaschistischen Gedenkkultur einsetzt. Ziel ist es, den Austrofaschismus und den Widerstand dagegen, der in den Februarkämpfen 1934 gipfelte, ins öffentliche Bewusstsein zu rücken. Das Bündnis fordert die Einführung eines gesetzlichen Feiertags am 12. Februar.
Lucile Dreidemy, Historikerin und Germanistin, seit Oktober 2024 Inhaberin des Lehrstuhls "Österreichische Zeitgeschichte seit 1918 im internationalen Kontext" an der Universität Wien. Zu ihren aktuellen Themenschwerpunkte zählen u.a. Diktatur- und Transformationsforschung, die Geschichte sozialer Bewegungen sowie der Themenkomplex Kolonialismus/Antikolonialismus und Nord-Süd-Beziehungen.